Flächenauswahl

Im ersten Schritt ging es darum, geeignete Flächen für die Äsungsverbesserung zu finden. Grundsätzlich ist dabei zu bedenken, daß eine Fläche groß genung sein muß, damit die aufkeimende Saat vom Wild nicht umgehend abgeäst wird und der Aufwuchs somit unmöglich gemacht wird. Auf der anderen Seite sollte die Fläche aber auch nicht so groß sein, daß sie wie ein "Magnet" wirkt und es in den Einständen um diese Fläche zu so erhöhten Wildkonzentrationen kommt, daß Schälschäden in den Einständen zu befürchten sind.

Wir haben zunächst eine Revierbegehung mit Vertretern des Landesjagdverbandes, der Forst- und der Stadtverwaltung sowie der unteren Naturschutzbehörde gemacht und die Möglichkeiten auf den einzelnen Flächen vor Ort erörtert.

Wir haben dann gemeinsam verschiedene Flächen festgelegt, die im Laufe des Projektes unterschiedlich behandelt werden.

Den Anfang des Projektes macht eine zentral gelegene Wiesenfläche von rund einem Hektar Größe. Die Wiese wurde bisher schon regelmäßig von Rot- und Schwarzwild aufgesucht. Sie ist eine Art Durchgangsstation für das Rotwild auf dem Weg von den Einständen zu den nächtlichen Äsungsflächen weiter unten im Tal und sie bietet morgens noch einen "Imbiss" auf dem Weg zurück in die Tageseinstände.
Ein Teil der Hauptwechsel des Rotwildes führt in völliger Deckung an die Wiese heran und in unmittelbarer Nähe befindet sich ein Suhle, die in normal heißen Sommern feucht bleibt.

Im nächsten Schritt wollen wir versuchen, Waldwiesen zu "rekultivieren". Früher, als es noch viele Neben- und Haupterwerbslandwirte gab, waren die meisten Täler gerodet und als Weideflächen genutzt. Mit dem Rückgang der Landwirtschaft setzte auch die Verbuschung ein und so haben wir heute einige von Wald umschlossene Wiesen. Diese letzten Wiesen werden jedoch vermutlich noch innerhalb unserer Pachtperiode komplett verbuschen und somit verschwinden. Ziel ist es also, der Verbuschung Einhalt zu gebieten und die Wiesen zu nicht einsehbaren Äsungsflächen zu machen. Eine erste Testmaht hat gezeigt, daß die so gemähte Wiese vom Rotwild auch tagsüber aufgesucht wird, wir in diesem Bereich also tagaktives Rotwild haben.

Und in einem letzten Schritt werden schließlich sonnenbeschienene Rückgasse, die sich direkt durch die Tageseinstände ziehen und die für Spaziergänger nicht ersichtlich sind, eingesät.

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